Am Samstag, 17. Februar, kommt Niila auf seiner Green Light-Tour erneut ins Technikum. Letztes Jahr, am 4. Oktober, hatte Niila Arajuuri mit den Songs seiner CD „Gratitude“ bereits Full House. Wer einen Singer-/ Songwriter der Marke Liebes-Grübel-Nabelschau aus dem Pool Deutscher Echo-Poeten erwartet hatte, sah sich höchst angenehm überrascht.
“What‘s bad for your heart is good for your art”, mag, betrachtet man seine Themen, auch für Niila zutreffen, seine Umsetzung in Musik und Performance ist doch eine ganz andere als die der hiesigen Träumer-Goldlöckchen, die im Regen weinen und dabei doch noch ihre Kunstfrisur aufrecht erhalten. Der bärtige Schlacks mit dem Holzfäller-Image light träumt nicht vom Tanzen am Strand oder barfuß in taubenetzten Wiesen. Er propagiert nicht. Es sind seine Songs, die tanzen.
Also, ein tanzbarer Singer-/ Songwriter, geht das? Der knochentrockenste Pop-Exeget muss bei Niila aber nicht lange überlegen, warum ihm das gefällt. Das macht der unbekümmerte Mix der Stile, der sich da nahtlos Song an Song reiht. Ein Understatement, das Niila sicher auch seinem Förderer Samu Haber von Sunrise Avenue verdankt, der fabelhaften Midnight-Sunshine-Band, die schon seit 2007 Stammgast in der TonHalle ist. Auch wenn Niila heute von seinen ersten Rap-Steps als 14-Jähriger eher leicht peinlich berührt ist, in Songs wie „Single/Songwriter“ klingt eine Phrasierung an, die nicht nur an Ed Sheeran erinnert, sondern noch ordentlich Hip Hop-Beats draufpackt.
„Restless Heart“ rockt alternativ wie You Me At Six (YMAS), „Play You“ ist regelrecht funky und Balladen wie „Sail My Way“ werden mit einem fetten Hörner- und String-Sound-Sentiment angereichert. Ist das angenehm, kurz mal ein bisschen traurig zu sein! Von der neuen CD „Green Light“ ist der gleichnamige Titelsong in Zusammenarbeit mit dem DJ und Produzenten PERTTU bereits seit Herbst letzten Jahres als Appetizer der neuen CD zu hören. Am Samstag aber wird es dann grünes Licht für die Fan-Ohren geben mit neuen, wie es heißt, neo-souligen Titeln von der neuen CD. Eisbären-Teddys sollte man vielleicht eher zuhause lassen.
