Großer Andrang wieder von Händlern und Konsumenten bei der Burgenland-Messe von Culinarium Bavaricum.
Am Donnerstag, 18. Oktober, war das kleine österreichische Land, das sich den grossen Weiten Ungarns öffnet, mit dem speziellen pannonischen Klima und dem starken Boden, das Thema. Die Organisatoren der Full-Service Agentur um Susanne Platzer kennt man in München nicht nur vom sommerlichen Bayerischen Genussfestival am Odeonsplatz, sie bieten auch Sommelier-Reisen und Wine-Walks in die Gebiete der Winzergenossenschaften, die sie betreuen, als da wären Rheinhessen, Pfalz, Franken, Weinviertel und Burgenland.
Über den diesjährigen Sommer hinweg konnte man in der Frankenbar „Box-Beutel“ im Container hinter dem WERK3 die klarsten und elegantesten Silvaner-Boxbeutel genießen. 70 Winzer präsentierten jetzt in der TonHalle ihre gebietsspezifischen Qualitätsweine. Am häufigsten in Österreich tragen die Weine des Burgenlands das DAC-Siegel. Die Anbauregionen gliedern sich in Neusiedlersee, Leithaberg, Mittelburgenland und Eisenberg. Protagonist bei den Rotweinen ist nach wie vor der Blaufränkische, knapp verfolgt vom Zweigelt. Seit heißen, trockenen Sommern wie im Jahre 2003 kommen immer mehr zur Geltung die pflegeintensiven Sorten St. Laurent, Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir und auch Syrah und Cabernet Franc. So entstehen spannende Cuvées (Mariage, Melange) aus Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon, Merlot und Zweigelt. Diese Weine erreichen gut und gerne 14%. Die Beschreibungen der Sinnesfreuden bei solchen Weinen: Dunkle Rubingranat, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. In der Nase Röstaromen. Rumtopfige Frucht und weiche Textur. Was man eher nicht finden wird sind Attribute wie marmeladig oder ledrig. Die Fans der burgenländischen Roten lieben eben die Tatsache, dass der Wein bei all seiner „Beerigkeit“ seine minzige Würze und die Frische seiner Säure nicht verliert. Man kann gespannt sei, wie die Weinlese heuer ausfällt, wenn im Spätherbst bei den Martinifesten die leckersten Gänseköstlichkeiten angeboten werden. Daneben die Weissweine. Gerade die schweren Böden in Leithaberg und Eisenberg entwickeln knackig-frische solche mit Apfelnoten. Das pannonisch, illyrische Klima mit seinen heißen Sommern und den kühlen, nebligen Nächten bringt gehaltvolle Frische bei Grüner Veltliner, Welschriesling, Chardonnay, Weißburgunder und Neuburger.
Als Besonderheiten wären zu nennen: Gelber Mukateller, Sämling 88, eine spezielle Scheurebe mit Noten wie Mango, reifer Pfirsich und Birne. Cuvées wie Hillside 2015 (Syrah, Zweigelt, Merlot) fanden reihenweise Interessenten, die der Johnson-Parker-Diktatur eines marmeladigen Cabernet Sauvignon überdrüssig geworden sind.