Uff! Geschafft. 4. Februar 2019 – The Day After. Jetzt heißt es erst einmal, sich einige Krüge Wasser über den Kopf gießen!
Der Super Bowl LIII ist entschieden, man legt den Kopf schief und lässt das Hirn zusammenlaufen. Es waren in der lange vorher schon ausverkauften TonHalle viele, viele Krüge – Pitcher – gewesen, die ihren Weg über etwa 2.000 Gurgeln in die Köpfe des größten Fußballrausches des Jahres gefunden hatten. Der neue Präsentator und Streaming-Partner DAZN, die Moderation und der DJ von Gong 96,3 sowie das abwechslungsreiche Entertainmentprogramm sorgten dafür, die Fans bis zum Kickoff zwischen New England Patriots und Los Angeles Rams im Mercedes-Benz-Stadion in Atlanta in guten vier Stunden vorher auf die absolute Betriebstemperatur zu bringen.
„Da Zone“ – spricht man aus und das heißt so etwa, mit Tunnelblick im Geschehen sein. Das ist Sport direkt. DAZN ist bereits so beliebt wie Netflix. Was mag da noch passieren, wenn DAZN in der Saison 2020/21 mitbietet um die Rechte an der deutschen Fußball-Liga?
Wie ein Tunnel wirkte auch der Mittelgang in der TonHalle, durch den sich unaufhörlich die lange Schlange der Polonaise mit den Begeisterten in T-Shirts aus dem NFL-Shop – meistens Patriots – zog. Immer wieder anlaufend auf die 40 m² XXL-HD Leinwand auf der Bühne der TonHalle. DAZN und die Fans zeigten, wie man in München den Super Bowl feiert!
Mitmach-Aktionen wie das Pitcher-Stemmen, Kiss- and Dance-Cam, Football Challenges, wie das beliebte Quarterback Challenge, verkürzten die Zeit. Was auch von den Fans gewürdigt wurde, war der Original US-Kommentar, den DAZN bietet, unterbrochen durch die deutschen Analysen von Franz Büchner und des Experten Flo Berrenberg. Dass American Football in Deutschland in der Beliebtheit seit Jahren zunimmt, liegt auch überregional an unseren Munich Cowboys, die heuer ihr 40-jähriges Jubiläum im Dante-Stadion feiern und deshalb auch den Ehrentitel eines „Grand Old Team of the South“ tragen dürfen.
Nie war im Vorfeld dieses 53. Super Bowl derartig intensiv berichtet worden. Die großen Tageszeitungen brachten Tage vorher zwei und mehr Berichte. Es ist deutlich zu spüren, dass sich im jugendlichen Sport-Enthusiasmus etwas geändert hat. Vieles roch diesmal allerdings auch nach einem sehr brisanten Super Bowl-Finale. Präsident Trump und Tom Brady lieben sich doch so. Und die Los Angeles Rams aus dem blauen Staat Kalifornien, den Republikaner anscheinend nie gewinnen können? Offensichtlich war man in der Anspannung in der Besetzung der Show Acts für die Half Time nicht schlüssig, auf jeden Fall nicht mutig. Maroon 5 mit Adam „Sexiest Man Alive 2013“ Levine setzte deutlich sichtbar mit seinem `California´ in Großbuchstaben auf seinem trainierten Bauch auf die falsche Karte.
Die ewigen Patriots mit dem 41-jährigen Tom Brady gewannen zum sechsten Mal mit dem niedrigsten Ergebnis, das je ein Super Bowl erzielt hatte. Und Stars der Half Time? Lady Gaga hatte eine gewisse Reserviertheit gegenüber der neuen amerikanischen Politik vor zwei wesentlich geschickter zum Ausdruck gebracht mit einer gleichwohl fantastischen Show. Heuer geht also die Vincent-Lombardy Trophy an die fantastischen Fans -überall.
Text: Michi Wüst