In der Reihe „HörBar“ laden die Münchner Symphoniker um 18.00 Uhr am 11. April wieder ein ins Technikum. Diesmal heißt das Thema „Dirigieren“. Damit dreht es sich per se nicht in erster Linie um berühmte Dirigenten, die Titanen des Podiums. Der Kult um Großkünstler wie Dirigenten, Intendanten und Kuratoren mit ihren oftmals autoritären Ticks steht seit geraumer Zeit ja allgemein in der Kritik. Geschichten vom Wüterich Toscanini sind schon lange bekannt und gerade wird Barenboim durchs Dorf getrieben. Und es geht auch zunächst nicht um eine Tele-Ikonografie der Magie eines zweifellos großartigen Herbert von Karajan, der mit geschlossenen Augen das Orchester durch Bruckners Untiefen lotst. Es geht vielmehr um jede Menge handwerklicher Fragen, die im Vorfeld vor der Aufführung erlernt werden müssen. Carlo Benedetto Cimento und Prof. Georg Fritz von der Dirigierklasse der Münchner Symphoniker sprechen mit Moderatorin Annette Josef über die Funktionen von rechter Hand mit Stab und freier linker Hand, den Bewegungen der rechten Hand in der Schlagebene (Takt, Tempo) und denen der Crescendi, Diminuendi und einer Fermate linker Hand, sowie über die freie Gestaltung, wie sie einzelne Dirigenten verschieden entwickeln. Wie bereitet sich der Dirigent vor, wie erarbeitet er seine Interpretation, das was nicht in den Noten steht? Was ist im Gegensatz zum Dirigent ein Kapellmeister? Wie probt ein Dirigent? Diese HörBar ist ein sehr spannender After-Work-Shop im Technikum, der uns letztlich dann auch Dirigenten in ihrer Eigenart, in ihrem Charisma besser verstehen läßt. Und uns am Ende auch besser wissen läßt, warum uns bestimmte Dirigenten faszinieren, nicht nur in ihrer physischen Performance, sondern auch im musikalischen Ereignis.
Weitere Infos unter https://www.muenchner-symphoniker.de/
Text: Michael Wüst