Abriss des WERK2 zugunsten des neuen Konzerthauses
Werner Eckart, der den Besuchern der früheren JuKi-Feste schon als begeisterter Fahrer des Feuerwehrautos „Feierwehr“ aufgefallen war, ließ es sich nicht nehmen, am 11.05.2016 selbst den Bagger zu steuern, der die ersten Fassadenteile des WERK2 herausbrach.
Damit war der Abriss jenes Gebäudekomplexes, auf dessen Grund der neue Konzertsaal entstehen wird, offiziell. Vor zahlreich erschienenen Medienvertretern war der Spaß nicht zu übersehen, mit dem sich Geländeeigentümer Eckart genussvoll von der Vergangenheit endgültig verabschiedete. Einer Vergangenheit, die mit Kunstpark Ost und Kultfabrik und einer Dauer von 20 Jahren Münchens längste Zwischennutzung darstellt.
Fast genauso lang datiert Münchens Konzertsaaldebatte. 15 Jahre politisches Gerangel um einen neuen Saal für das Bayerische Symphonieorchester waren vorausgegangen bis letztendlich der gültige Auftrag, das Konzerthaus hier im Osten zu bauen im vergangenen Februar erging. Damit nun alles schnell gehen möge, ging Eckart auch energisch zu Werk und schaffte es, unter Krachen und Bersten die halbe Fassade einer früheren Diskothek abzureißen. Er versprach auch nach dem Termin gleich weiterzumachen.
Werk2 – Spherical Image – RICOH THETA
Hinter dem Scherz steckt jedoch jede Menge Ernst: Mit den jüngsten Beschlüssen der Stadt München, den Gasteig ab 2020 zu sanieren, kann für die Philharmoniker des Gasteig und auch für das Bayerische Symphonieorchester, das ins Werksviertel umziehen wird, ein schwieriges Jahr entstehen, wenn die Inbetriebnahme des neuen Konzerthaus, für 2021 geplant, Wirklichkeit wird. Auch für die Musikhochschule wird es in diesem Jahr 2020 auf 2021 Probleme geben und deshalb wird auch hierfür für Lösungen im Werksviertel nachgedacht.
Vor dem Baubeginn steht noch der Architektenwettbewerb, der heuer im Sommer ausgeschrieben wird, dann soll es Mitte 2017 mit Hochdruck losgehen, um dem Werksviertel mit dem Konzerthaus die kulturelle Gallionsfigur eines neuen Stadtviertels zu verleihen. Eines neuen Stadtviertels, dessen ersten großen Protagonisten, das orangene WERK3, man im Hintergrund des Baggers sah. Hier, an der Atelierstraße sind bereits 14 Ateliers bezogen und hier wird die neue Kunsthalle whiteBOX am 28. und 29. Mai eröffnen. Vor Kurzem eröffnete auch der Künstlerbedarf boesner und die große Kommunikationsagentur Avantgarde ist vom Gärtnerplatz bereits umgezogen. Ein großes kreatives und kulturelles Netzwerk Under Construction, das nicht nur entsteht, sondern bereits intensiv erlebbar ist.