Am Montag, 22. Januar, machten im WERK1 die „STARTUP TEENS“ halt. Und weil das WERK1, initialer Verwandler der alten Kultfabrik in die neue Zeit des Werksviertels, als Hotsspot der digitalen Gründerszene in ganz Bayern gilt, war auch hoher Besuch angesagt. Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner hatte sich extra Zeit genommen. Das WERK1, Gründerzentrum und Inkubator von Digital High Tech, wurde vom Freistaat bereits sehr früh geplant. Diesmal zu Gast, die STARTUP TEENS.
Der Verein wurde 2015 gegründet und wird von 300 Unternehmern unterstützt, darunter Commerzbank und „die Welt“. Neben Philipp Lahm, der bei diesem ersten bayerischen Event der STARTUP TEENS teilnahm, waren auf dem Podium die heute erfolgreichen ehemaligen Unternehmer-Teens and Twens Ebru Kaynak von myChipsBox, Jochen Engert von FlixBus sowie Alex Giesecke und Nico Schork von TheSimpleClub. Zielgruppe der Jungunternehmer-Road Show sind die 14-19jährigen.
„Nicht die Schule abbrechen, um selbstständig zu werden. Gründen beginnt während der Schulzeit“, sagt Nico Schork von TheSimpleClub. Während Jugendkultur omnipräsent erscheint und alles sich um den Markt der Jugend dreht, stellte das Meinungsforschungsinstitut GfK im Jahr 2014 in einer Studie in 38 Ländern fest, dass in Deutschland nur zwei Prozent der unter 35jährigen sich selbstständig gemacht haben. Der europäische Durchschnittswert beträgt fünf Prozent. Weltweite Nummer Eins in Sachen Startups dürfte Israel sein. Im WERK1 war allerdings das Interesse an den STARTUP TEENS riesig.
Der Showroom des WERK1 war voll besetzt. Die erfolgreichen Jungunternehmer auf dem Podium berichteten von ihrem Scheitern, den ersten Versuchen, dem Stolpern. Ebru Kaynak erzählte von ersten Versuchen in Frankfurt in ihrem improvisiertem „Technikum“, wo sie mit ihrem Mann Erol an neuen Chip-Kreationen arbeitete, die Umgebung geruchsbelästigte, gekündigt wurde und irgendwann Erfolg hatte. Herausgekommen sind bei ihren myChips sehr spezielle Noten wie „Tomate & Basilikum“ oder „Vinegar & Karotte“, Kombinationen mit luftgetrocknetem und nicht frittiertem Gemüse. Alles frisch und ökotrophologisch. Und wo hat sich das neue Chipserlebnis aus Frankfurt – Testsieger im großen Chip-Test der Süddeutschen Zeitung – niedergelassen? Wie könnte es sinnfälliger sein? Tatsächlich im Werksviertel Mitte, in der Nähe des Technikums, wo heute Rock und Hip Hop bruzzeln.
Verfolgt eure verrücktesten Ideen, so lautet immer wieder die Botschaft vom Podium, geht dem nach, was euch Spaß macht. Und lasst euch keine Glaubenssätze einimpfen. „Gründen ist nicht gefährlich. Dies wird euch nur von Eltern, Verwandten, Lehrern gesagt, welche selbst noch nicht gegründet haben“, sagt Alex Giesecke von TheSimpleClub, dem Online-Klausuren-Trainer. Was er und Jochen Engert vom schon legendär gewordenen Jungunternehmen Flixbus immer wieder sagen: Macht, was ihr wollt! „Do what you like“ war in den 70er Jahren ein Mega-Hit. Eine neue Hippie-Unternehmer-Generation? Immerhin, vieles scheint heute lässiger und was immer wieder betont wird, diese jungen Unternehmer wollen, dass der Mitarbeiter sich verwirklicht. Ein Schritt könnte auch die Teilnahme am Businessplan-Wettbewerb der STARTUP TEENS sein. Infos dazu unter: http://www.startupteens.de