Spätestens als Mark Mast, Präsident der Jeunesses Musicales Bayern, die Orchester und Chöre am Ende des zweiten Veranstaltungstages auf die Bühne bittet, hierzu allerdings das erste Drittel der Bestuhlung dem Publikum wegnehmen muss, um geschätzte 130 Musiker unterzubringen, wird damit allein schon die quantitative Leistung dieses Festivaltages sichtbar: Fünf Jugendorchester und drei Chöre, daneben Workshops.
Eines hatte der Münchener Geiger Jörg Widmoser, den meisten bekannt durch das Modern String Quartet, geleitet. Dass er ihn zu später Stunde immer noch im Publikum ausmachen kann, freut Mark Mast. Eine zentrale Botschaft seines enthusiastischen Resumées, neben dem reibungslosen Gelingen, war die Ankündigung eines in 2017 folgenden weiteren Festivals, anläßlich des 20jährigen Jubiläums der Jeunesses Musicales Bayern.
Auf eine große inhaltliche Bandbreite von Bach bei den Chören über viel Schubert bei den Schulorchestern bis zu Neuer Musik wie bei JU[MB]LE. dessen Gründung auf Initiative des Münchener Komponisten Alexander Strauch zurückgeht, konnte man zu Recht sein. Dieses 2015 gegründete Jugendensemble für Neue Musik Bayern, unter der Leitung von Johannes X. Schachtner, konnten die Münchner bereits mehrfach im Gasteig und im Kulturzentrum Einstein kennen lernen. Hier, bei „Auftakt“ spielten sie die Komposition der 1986 geborenen Stephanie Haensler, „dann und wann“.
Und dann wurde es Zeit für die letzte Zugabe: Pomp and Circumstance von Edward Elgar ist hier immer noch der Garant für ein hohes, festliches Gefühl. Nein, doch nicht die letzte, es kam noch Robeat, The Human Beatbox, dessen Lehrer ein kosmischer Papageiengott gewesen sein muss. Was der mit der Stimme anstellt! Der Komponist Jürgen Christ hat ihm und dem Projektorchester der Jeunesses Musicales Bayern & Tölzer Knabenchor deshalb eine ganze Sinfonie, „Beatfire“ geschrieben. Daraus gab es dann noch eine bejubelte Kostprobe. Das dürfte ein Programmpunkt für 2017 sein. Da wird das Gelände wieder anders aussehen!