Kiefer Sutherland ist auch denen, die weniger ins Kino gehen, bekannt: Durch die Rolle des Federal Agent Jack Bauer in der Fox-Echtzeitserie „24“, für die er 2002 den Golden Globe erhielt.
Dass der in London geborene Sohn von Donald Sutherland auch in die Reihe der erfolgreichen Schauspieler-Sänger gehört, sollte inzwischen bekannt sein. Ebenso wie Kevin Kostner, der schon für eine ausverkaufte TonHalle sorgte, zeigte sich Sutherland am Donnerstag dem 8. Juni 2017 bei seinem Konzert im Technikum.
Noch kurz vor Beginn staute sich die Schlange der Fans bis hinter die NachtKantine. Viele von denen waren aus purer Neugierde gekommen, um zu hören wie ihr Jack Bauer wohl singen würde. Der 50jährige, der gerade erst mit 49 Jahren „Down In A Hole“ aufgenommen hatte und nun während seiner „Not Enough Whiskey In Europe“-Tour gefeiert wurde, arbeitet bereits an einer Folge-CD.
Mit jeder Menge Selbstvertrauen und sicherer Show unterstrich er vor dem johlenden Publikum, dass mit ihm weiter zu rechnen ist.
Zu Beginn hatte das Stuttgarter Duo „Kids of Adelaide“ mit zugespielter Rhythmusmaschine und einer Art Uptempo-Variante von Simon and Garfunkel vorgeheizt und auch Bob Dylan zitiert, zu dem man nach ihrer Aussage auch gut „hoppsen“ könne. Dazu war es allerdings ein bisschen zu voll. Danach, der Umbau der Bühne ist schon eine Weile fertig gewesen, laufen Stagehands effizient und eilig hin und her, um das Warten auf die Ikone zu rechtfertigen. Da taucht er auf einmal auf. Ganz in rotes Licht getaucht mit dem weißen Stetson mit der geraden Krempe, den Bob Dylan bekannt machte.
„Can´t Stand Away“, „Truth In Your Eyes“ sind makel- und schnörkellos abgelieferte Country-Songs, die im Handumdrehen klassisch genannt werden dürfen und keinen grübelnden Vollbart-Cowboy like The white Buffoloe oder Chris Stapleton zeigen. Vielmehr zeigen sie einen Entertainer, der mit Springsteen-Moves und einem Easy Going Way die Schmerzen des Lebens und des Whiskeys verarbeitet. Tatsächlich flirtet Sutherland nur zu gerne mit dem Image des gelegentlich Abgestürzten und schnell wieder Auferstandenen.
Vor seinem „Not Enough Whiskey“ bekennt er: „I was shocked how many songs I wrote about drinking“.
Seine Credits gehen an Merle Haggard, Bob Dylan und Tom Petty. Und er verabschiedet sich mit „Knockin´ On Heavens Door“ so nonchalant und stimmig, wie der ganze Abend war. Er hatte einfach viel Dylan gehört, als Vater Donald ihn immer mit dem Ferrari in die Schule gefahren hatte. Das war einfach cool.
Weitere Veranstaltungen in der TonHalle und dem Technikum finden Sie hier: http://www.tonhalle-muenchen.de/de/.