Das vierte Mal schon war in der Kooperation der Urban Hip Hop-Organisation Streetlove mit der whiteBOX ein Tanzwettbewerb-Event der S-Klasse angesagt.
Unter blauem Himmel mit Schäfchenwolken begann schon nachmittags am 5. August 2017 die „Champion the Best (CTB) 2017 Summer Edition“ in luftiger Höhe in der Dachlandschaft München Hoch5 des WERK3. Schafe, passend zu den Wolken auf den Dachwiesen gegenüber waren noch nicht da, sonst hätten sie beim Graskauen schon etwas über Locking, Popping, Breakdance, Freeze, Electric Boogaloo und so weiter erfahren können. Vielleicht klappt das ja beim nächsten Mal.
So etwas könnte dann zu einem Projekt „Transspecies“ werden, wer weiß. Für diese Urban Dance Battle über dem Maximilianeum jedenfalls hatten Martina Taubenberger von der whiteBOX und Streetlove-Initiator Miguel T. Sozinho sich ganz bewusst den superschicken Ort mit Pool und Blick über die Frauenkirche bis zur Zugspitze ausgesucht, der ja nicht klassischerweise den Breakdancer anziehen dürfte.
Wie üblich inszenierte sich das Ganze im sportlich strengen Rahmen von Pre-Selection, Battle, Ko-System und begrenzter Performance-Time, die gnadenlos herunter gezählt wurde. Vor den Turntables saßen die ehrenwerten Hip Hop-Größen Boogie Frantik (USA), OG (Germany) und Don Huang (Germany). Allerdings ist natürlich die Atmosphäre mit Germany´s Next Top-Alteisen nicht vergleichbar. Um mal die alte, abgenutzte Floskel vom Dabei-sein-ist-alles zu gebrauchen, hier trifft sie zu. Ob man sich den Juroren stellt oder im Kreis von Kollegen neue Freeze-Varianten ausprobiert, ist egal.
Man unterhält sich mit Bewegungen, es ist so eine Art Small Talk des Körpers. Die Super-Artistik der Powermoves, einhändig hopsender Handstände oder Hosenboden-Quirls war nicht so angesagt, vielmehr hatte die gemischte Community auch Spaß an der Selbstironie. Im Freeze ein besonders dümmliches, applausheischendes Gesicht aufsetzen oder gleich die ganze Performance als Boogaloo-Blindschleiche am Boden abliefern – neue Spielarten sind gefragt. Von James Brown bis heute ist das schon ein ganz anderes Selbstverständnis.
Die Schafe, die demnächst auf dem Dachland des WERK3 ansässig werden, werden es auch mögen. Die Party ging noch lang, aber da zählte Schreiber dieser Zeilen schon daheim Schäfchen.
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