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Über uns – Die Geschichte des Werksviertels Von Pfanni über KPO und Kultfabrik zum Kreativquartier

Warum heißt das Werksviertel eigentlich Werksviertel? Ganz früher reihte sich tatsächlich Werk an Werk am Münchner Ostbahnhof.

Das WERK1 im Jahr 1964. Copyright: OTEC GmbH & Co. KG

Zum Beispiel die Optimol Ölwerke, in denen Schmierstoffe hergestellt wurden. Das Bekleidungshaus Konen konnte hier nach dem Krieg seine bis dahin überall in München verteilten Produktionsstandorte bündeln. Und die Zünder-Apparatebau-Gesellschaft, besser bekannt als Zündapp, baute auf dem Gelände Motorräder. Und dann waren da ja noch die Knödel-Produktionshallen auf dem Pfanni-Areal, dem heutigen Werksviertel-Mitte.

Bilck von oben auf das Pfanni-Gelände, 1959 Copyright: OTEC GmbH & Co. KG
Blick auf das Pfanni Gelände mit den Schornsteinen der Energiezentrale von 1974. Copyright: OTEC GmbH & Co. KG

1949 wurde Pfanni von Werner Eckart gegründet. Mit dem Lebensmittelgeschäft kannte sich die Unternehmerfamilie aus. Ende des 19. Jahrhunderts hatte etwa Johannes Eckart die erste Konservenfabrik in Süddeutschland gegründet. Die Pfanni-Idee Werner Eckarts, mittels getrockneter Kartoffelflocken im Handumdrehen ein leckeres Kartoffelpüree oder gar Kartoffelklöße herstellen zu können, traf in der Nachkriegszeit einem Nerv in Deutschland. Pfanni wurde zu einer Jahrzehnte währenden Erfolgsstory.

1989 Copyright: OTEC GmbH & Co. KG

In den Achtziger- und Neunzigerjahren zeichnete sich jedoch ab, dass der Produktionsstandort von Pfanni, wie die anderen Produktionsstandorte im Münchner Osten auch, nicht mehr zu halten war. Nach und nach siedelten die Industrien ab. 1996 wurde die Produktion von Pfanni nach Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern verlagert. Allerdings stellte sich nun die Frage, was mit dem Areal passieren würde. Ein neues Stadtquartier sollte her. Doch da so ein Entwicklungs- und Bebauungsplan nicht über Nacht entsteht und auch die Baugenehmigungen eine Weile brauchen, brach im Münchner Osten die Zeit der Zwischennutzung an. Und das bedeutete: Partyalarm!

Bildinfo: Buddha Bar zu Kunstpark Ost Zeiten. Copyright: OTEC GmbH & Co. KG
Bildinfo: Titty Twister. Copyright: OTEC GmbH & Co. KG
Bildinfo: Copyright: OTEC GmbH & Co. KG
Bildinfo: Q Club Copyright: Ivana Bilz
Bildinfo: Eingang der Kultfabrik um 2011 Copyright: Ivana Bilz

Von 1996 an siedelten sich im Kunstpark Ost und später in der Kultfabrik zahlreiche Clubs an, die das Münchner Nachtleben aus dem Dornröschenschlaf holten. Künstler und Kreative fanden in den ehemaligen Industriegebäuden günstige Ateliers und Werkstätten. Soziale Organisationen mit Angeboten für Kinder und Familien waren ebenfalls vor Ort. Sie alle zusammen prägten einen Geist, der die Planer des neues Werksviertels nachhaltig inspirierte. Wenn es möglich war, ohne einen einzigen Neubau bereits so viel Leben in ein Stadtquartier zu holen, sollte man dann nicht vollkommen anders planen?

Bildinfo: Copyright: Ivana Bilz
Bildinfo: Copyright: Ivana Bilz
Bildinfo: Haupteingang bei der Halloween All Area Copyright: Ivana Bilz

So entstand die Idee, insbesondere das Werksviertel-Mitte um die kulturelle und soziale Vielfalt aus der Zeit der Zwischennutzung herum zu planen. Die alten Gebäude wurden nicht etwa abgerissen, sondern wenn möglich kernsaniert und in ihrer Nutzung so durchmischt, wie man es zuvor in Kultfabrik und Kunstpark Ost ebenfalls gelebt hatte. Das Ergebnis? Ist ein lebendiges und vielfältiges Stadtquartier, das sich vollkommen anders anfühlt als alle anderen Quartiere der Stadt.

Im Hintergrund das WERK3, 2010 Copyright: Ivana Bilz
Aktueller Blick auf das lebendige WERK3. Copyright: Ivana Bilz

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