Am Donnerstag, 18. Juli, stellten sich Xaver Himpsl und Petra Deka von der VUT-Regionalgruppe Süd (Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen) im ersten Stock des Heavens Gate der Presse und mit Kulturreferent Anton Biebl das Programm des dritten Klangfests in Folge im Werksviertel vor. Am Samstag, 7. September, heißt es also wieder 24 Bands auf drei Bühnen. Gratis, aber nicht umsonst für die Besucher, wie Xaver Himpsl feststellte. Aber war da nicht etwas? Anton Biebl, der das Klangfest seit 2010 immer gerne besucht, bestätigt, dass heuer die Open-Air-Bühne nicht dabei sein wird. Da hat wohl der diesjährige, leicht tropische Sommer mit seinen abendlichen Güssen die Organisatoren etwas vorsichtiger werden lassen. Andererseits war letztes Jahr das 12. Klangfest mit seinen gut 30 Grad, zwei Tage später im September, schon fast zu heiß. Das hatten vor allem die Veranstalter mit ihren Label-Ständen im Zelt auf der entgegengesetzten Seite des Platzes zu spüren bekommen.
Wieder im Zelt, aber dafür etwas schattiger bei der Nachtkantine und näher bei den Spielorten Technikum, Werk7-Theater und Nachtkantine finden sich heuer der „Klangsalon“ der Veranstalter und die Medienlounge mit den Journalisteninterviews der Musiker. Ein Workshop-Bereich samt Podiumsdiskussion daneben wurde organisiert mit Hilfe des Kompetenzzentrums für Kreativwirtschaft. Diskutiert wird mit Experten das Thema „Alles nur noch online – Welchen Tonträgerformaten gehört die Zukunft?“ Wo steuert der Markt für „recorded music“ hin?
Dass die ubiquitäre Verfügbarkeit von populärer Musik das Live-Erlebnis nicht ersetzen kann, wird bei dem Line-Up auch heuer wieder das Festival selbst am besten zeigen. Und dass es zunächst einmal die Musiker sind, die sich „produziert“ haben. Einen schönen Eindruck davon gibt bei der Pressekonferenz Nilo, die Singer/Songwriterin, Japanerin, die seit 13 Jahren in München lebt und in ihren City-Pop-Songs ihre Heimat mit südamerikanischem Feeling verbindet. Ihr Charme ist nicht in Daten umzucodieren!
www.klangfest-muenchen.de Text: Michael Wüst
