Wer das Werksviertel-Mitte im Münchner Osten zum ersten Mal besucht, merkt schnell, dass das neue Stadtquartier ein architektonisches Ausrufezeichen neben das andere stellt. Da ist das Container Collective, eine bunt- verwinkelte Pop-up-City aus alten Schiffscontainern, der mächtige orangefarbene Kubus des WERK3 und das neue WERK4, welches kühn in den Stadthimmel ragt. So könnte man jetzt weiter durch das Werksviertel-Mitte spazieren, vorbei an den unterschiedlichsten Gebäuden, die alle einen ganz eigenen Charakter ausstrahlen. Die Macht der Vielfalt. Dennoch, ein Bauwerk sollte man sich aus gegebenen Anlass näher ansehen.
Dürfen wir vorstellen, der Sieger des diesjährigen DAM Architekturpreises – Das WERK12
Was dieses Gebäude so besonders macht, ist die Tatsache, dass es ihm sogar noch gelingt, aus dem ebenso vielseitigen wie aufregenden architektonischen Ensemble des Viertels herauszustechen. „WOW“, „HIHI“ oder „HMPF“ steht auf dem WERK12 zu lesen. Die Botschaften sind der Comicsprache entlehnt und gehen auf den Siegerbeitrag einer Ausschreibung zurück, die der Bauherr OTEC gemeinsam mit der Akademie der Bildenden Künste veranstaltet hat.
Auch das Innenleben des WERK12 ist besonders. Das Gebäude vereint Büros, Gastronomie, Nachtleben und ein Fitnessstudio mit einem 25-Meter-Schwimmbecken in sich. Die multifunktionale Nutzung erfolgt bewusst. Das urbane Werksviertel-Mitte will mit seiner Vielfalt an Angeboten ganz bewusst die unterschiedlichsten Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zusammenführen.
Entworfen wurde das WERK12 vom renommierten Architekturbüro MVRDV, dem es tatsächlich gelang, ein Gebäude zu schaffen, das in direktem Dialog zu seinem Umfeld steht. Im WERK12 sollte sich einerseits die industrielle Vergangenheit des Werksviertel-Mitte spiegeln, andererseits sollte es den Aufbruch in die Zukunft verkörpern. Dass all das hervorragend gelungen ist, befand nun auch die Jury des DAM Preises 2021.
Was steckt hinter dem DAM Preis?
Seit 2007 werden mit dem DAM Preis jährlich herausragende Bauten in Deutschland ausgezeichnet. 2021 wird der Preis vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) bereits zum fünften Mal in enger Zusammenarbeit mit JUNG als Kooperationspartner vergeben.
„Nachdem unser WERK7 2020 bereits zu den Nominierten des DAM Preises gehörte, freuen wir uns in diesem Jahr umso mehr, dass das WERK12 diese schöne Auszeichnung nun auch gewinnen konnte“ erklärt Josef Glasl, Sprecher der Unternehmensgruppe Werksviertel-Mitte. „Für uns war bei der Entwicklung des Werksviertel-Mitte immer klar, dass die Vielfalt des Viertels ganz entscheidend von der Architektursprache mitgeprägt wird. Die Gebäude im Quartier sollen Lebensfreude ausstrahlen, die Menschen einladen und begeistern.“ Und eben alles andere als gewöhnlich sein.
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